Eine Win-Win-Situation?

Nach 17 Jahren ist nun Schluss. Bastian Schweinsteiger und der FC Bayern München gehen fortan (vorerst) getrennte Wege. Obwohl Millionentransfers in der Bundesliga an der Tagesordnung stehen, hat der Wechsel des WM-Helden zu Manchester United für viel Wirbel gesorgt. Seit seiner Jugend hat Schweinsteiger nur für den FC Bayern gekickt, zahlreiche Titel mit dem Verein gewonnen und ist zu einem Leader in München, aber auch in der Nationalmannschaft aufgestiegen. Der Rekordmeister ohne Schweini ist wie der FC ohne Poldi. Das Team verliert eine Gallionsfigur.

Dabei profitieren auf den ersten Blick alle Seiten von dem Transfer. Der 30-Jährige Schweinsteiger muss sich und seinen zuletzt maladen Körper nicht mehr dem harten Konkurrenzkampf mit der spanischen Troika Alonso, Thiago und Martinez sowie Philipp Lahm aussetzen. Unter dem ehemaligen Förderer Louis van Gaal dürften sich Schweinsteigers Einsatzchancen deutlich erhöhen – wenn sein Körper der britischen Gangart standhält. Und der Rekordmeister? Bayern München kassiert ein Jahr vor dem Vertragsende noch eine stattliche Ablösesumme für einen Spieler, der offensichtlich nicht mehr das vollkommene Vertrauen Guardiolas erhält. Die Verantwortlichen des FCB umgehen einen möglichen Brandherd, den Schweinsteiger als Bankdrücker sicherlich befeuert hätte.

Also nur Gewinner? Es ensteht der Eindruck, als bliebe der Fan einmal mehr auf der Strecke. In München ist Schweinsteiger zu einem Helden avanciert – er ist der Publikumsliebling. Trübsal brauchen die Bayern-Fans aber nicht blasen. Ein ferner Gruß aus dem Rheinland: Der FC funktioniert momentan auch ohne Poldi. Und in Köln ist man sich ganz sicher: Unser WM-Held kommt auf jeden Fall wieder – eurer bestimmt auch!

Manche lernen es nie!

Na also! Die Tour de France ist noch keine Woche alt und die große Schleife hat ihren ersten echten Dopingfall. Nachdem der niederländische Radprofi Lars Boom vom ohnehin kritisch beäugten Astana-Team schon vor dem Start mit einem zu niedrigen Cortisol-Spiegel (kein eindeutiger Beweis für Doping) aufgefallen ist, hat es nun den Italiener Luca Paolini vom russischen Katusha-Team erwischt. Vor der vierten Etappe wurde Kokain im Urin des Italieners gefunden. Bislang nur in der A-Pobe. Kokain steigert zwar nicht die Ausdauerfähigkeit der Radsportler wie etwa Epo, es wirkt allerdings euphorisierend. Die üblichen Mechnismen haben bereits gegriffen: Paolini wurde von der Tour ausgeschlossen und von seinem Team suspendiert.

Seit dem der Luxemburger Fränk Schleck 2012 positiv auf das Verschleierungsmittel Xipamid getestet wurde, ist die Tour von weiteren Dopingskandalen verschont geblieben. Drei Jahre lang. Natürlich kann man nicht ernsthaft daran geglaubt haben, dass der Radsport neuerdings sauber ist. Dennoch ist die Causa Paolini ein herber Rückschlag im Anti-Doping-Kampf. Seit Jahren ist der Radsportweltverband (UCI) bemüht, bei den Fans Vertrauen in den Radsport wieder zu erwecken. Doch gerade einige Radsportler scheinen den Maßnahmen der UCI nicht zu vertrauen. Anders ist es nicht zu erklären, dass es immer wieder schwarze Schafe gibt, die bei simplen Urin-Kontrollen auffallen. Auch wenn die Öffentlich-Rechtlichen wieder auf Sendung gehen: Es werden weitere Dopingskandale folgen, manche lernen es halt nie!