Na also! Die Tour de France ist noch keine Woche alt und die große Schleife hat ihren ersten echten Dopingfall. Nachdem der niederländische Radprofi Lars Boom vom ohnehin kritisch beäugten Astana-Team schon vor dem Start mit einem zu niedrigen Cortisol-Spiegel (kein eindeutiger Beweis für Doping) aufgefallen ist, hat es nun den Italiener Luca Paolini vom russischen Katusha-Team erwischt. Vor der vierten Etappe wurde Kokain im Urin des Italieners gefunden. Bislang nur in der A-Pobe. Kokain steigert zwar nicht die Ausdauerfähigkeit der Radsportler wie etwa Epo, es wirkt allerdings euphorisierend. Die üblichen Mechnismen haben bereits gegriffen: Paolini wurde von der Tour ausgeschlossen und von seinem Team suspendiert.
Seit dem der Luxemburger Fränk Schleck 2012 positiv auf das Verschleierungsmittel Xipamid getestet wurde, ist die Tour von weiteren Dopingskandalen verschont geblieben. Drei Jahre lang. Natürlich kann man nicht ernsthaft daran geglaubt haben, dass der Radsport neuerdings sauber ist. Dennoch ist die Causa Paolini ein herber Rückschlag im Anti-Doping-Kampf. Seit Jahren ist der Radsportweltverband (UCI) bemüht, bei den Fans Vertrauen in den Radsport wieder zu erwecken. Doch gerade einige Radsportler scheinen den Maßnahmen der UCI nicht zu vertrauen. Anders ist es nicht zu erklären, dass es immer wieder schwarze Schafe gibt, die bei simplen Urin-Kontrollen auffallen. Auch wenn die Öffentlich-Rechtlichen wieder auf Sendung gehen: Es werden weitere Dopingskandale folgen, manche lernen es halt nie!